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CSI-Workshop Hagenberg - der Alu-Mutation auf der Spur

Mit neugierigen Blicken betraten wir das Biolabor der FH-Hagenberg. Unsere Mission war klar: Die Geheimnisse unserer eigenen DNA entschlüsseln und dabei eine besondere genetische Mutation entdecken – die Alu-Mutation.

Unter fachkundiger Anleitung begannen wir unsere DNA aus Mundschleimhautzellen zu gewinnen und so vorzubereiten, dass sie durch die PCR (=Polymerasekettenreaktion) vervielfältigt werden konnte. Dieser Prozess dauerte drei Stunden. Diese Zeit nutzten wir, um uns die theoretischen Hintergründe zum Ablauf der PCR und ihren Anwendungsgebieten (Opferidentifikation, Täteridentifikation, Vaterschaftstests,…) anzueignen. Wir gingen der Alu-Mutation aus evolutionsbiologischer Sicht auf die Schliche und konnten Einblicke in inhaltliche Schwerpunkte des Studiums der Medizin und Bioinformatik erlangen.

Nach der Mittagspause bereiteten wir alles für die Gelelektrophorese vor. Nachdem die Zyklen der PCR durchlaufen waren, konnte jeder von uns seine Probe auf das Elektrophorese – Gel auftragen. Unter Anwendung einer elektrischen Spannung werden nun die DNA-Fragmente mit unterschiedlichen Längen getrennt. Träger der Alu-Mutation weißen einen längeren Genabschnitt auf als Menschen, die diese Mutation nicht in sich tragen. Diese spezifische Gensequenz kann grundsätzlich in drei verschiedenen Kombinationen auf den 8. Chromosomen vorkommen: homozygot = auf beiden Allelen vorhanden (++), heterozygot = auf einem Allel vorhanden (+-) oder auf keinem Allel vorhanden (–-).

Mit gebanntem Blick verglichen wir unsere Ergebnisse mit den definierten Genabschnitten und konnten feststellen, dass 5 Schüler*innen aus unserer Klasse diese Mutation nicht besitzen, 4 Schüler*innen von uns allerdings schon. Fünf Proben konnten leider nicht ausgewertet werden – hier dürfte in den vorbereitenden Schritten irgendwo ein kleiner Fehler passiert sein.

Statistisch gesehen ist jeder zweite Mitteleuropäer Träger der Alu-Mutation, was auf eine nähere Verwandtschaft dieser Personen rückschließen lässt. Die Verteilung der Gensequenz in unserer eigenen DNA entsprach statistisch auch der der mitteleuropäischen Bevölkerung. Glücklicherweise liegt die Alu- Mutation aber in einem nicht codierenden Bereich der DNA und zeigt somit keinerlei Auswirkung auf unseren Körper.

Ein gelungener Abschluss des Lehrausgangs bildete die Führung durch den Campus der Fachhochschule. Dabei erhielten wir einen Einblick in das FH-Leben, erkundeten Hörsäle, die campuseigene Bar, das Gelände mit den dortigen Unternehmen und dem Studentenwohnheim.